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Motivation, Wissen und Geld

In dieser Episode, der Nummer 16, sprechen Roman und Dirk über die Motivation für ihr Handeln, was das mit Wissen zu tun hat und welchen Stellenwert das Geld bei uns hat.

Wie bei allen anderen Episoden auch, aber hier jetzt ganz besonders, sind wir gespannt auf Euer Feedback.


dh-20100802-ausgabe-016.mp3 (1:26:32 80 MB)
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Achtung: Ich, Dirk, habe mich in Bezug auf die Krise sehr missverständlich ausgedrückt und habe meine Meinung nicht näher erläutert. Bitte folgt dazu den letzten beiden Links und auch den Kommentaren. Sorry!



(Bild des Benutzers Logograph aus der Wikipedia).

Ablauf:
~0:00:00 Vorgeplänkel
~0:02:42 Thema
~1:22:00 Ausblick

Links:
- Ubuntu Philosophie,
- Humanismus
- RadioTux@HoRadS #100 und alle so Yeah
- Ubuntu Code of Conduct (englisch)
- Ubuntu Verhaltensregeln
- Creative Commons
- BarCamp
- offene Standards
- Zivilcourage
- Weiterbildung
- Ubucon 2010
- Anmeldung zur Ubucon
- Trittbrettfahrer, Heissluftgebläse und Nebelbombenwerfer ... zum Thema Krise
- wattenichsachs 009 mit einer Richtigstellung zum Thema Krise

Trackbacks

DeimHart am : Motivation, Wissen und Geld

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DeimHart am : Motivation, Wissen und Geld

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dh-20100802-ausgabe-016.mp3 (1:26:32 80 MB) Bitte Kommentare im Textbeitrag hinterlassen. Danke!

linuxticker am : linuxticker via Twitter

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DeimHart: Motivation, Wissen und Geld http://tinyurl.com/2ektq2d #linux

Dirks Logbuch am : Geld für Podcasts ...

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Ja, mir geht es immer noch oder vielmehr immer wieder auf die Nerven: Die ständige Bettelei um Geld. Am Schlimmsten finde ich dabei den Satz "Bitte geben Sie Geld, damit die Motivation erhalten bleibt. Dazu gab es gestern in einem anderen Zusammenhang

Dirks Logbuch am : ogg vs. mp3 ...

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Nein, keine Angst, das hier wird kein Rant gegen mp3, obwohl es kein Geheimnis ist, dass ich ogg als freiem Format und offenem Standard wann immer möglich den Vorzug gebe. Ich werde hier auch nicht postulieren, dass das Ende von mp3 gekommen ist, das habe

Kommentare

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0815 am :

*Hi, das ist ein Fehlerchen im Link für die Ubucon. [http://deimhart.net/http.//2010.ubucon.de/] das sieht ein bisschen seltsam aus. cu

Dee am :

*Interessant finde ich Romans Aussage, dass man in schlechten Zeiten zusammenrückt und in guten auseinander. Ich habe eher das Gegenteil festgestellt. In schlechten Zeiten, werden eher die Ellenbogen ausgepackt, weil jeder Fehler zur eigenen Entlassung führen kann. Wenn die Zeiten aber gut sind, ist das Verhältnis entspannter, man arbeitet lockerer und hat eine bessere Gemeinschaft. Wie gesagt ist das mein Empfinden, was nicht überall stimmen wird.

Noch meine Meinung zum Code of Conduct: Ich weigere mich seit Jahren, diesen zu unterschreiben. Dirk sagte es gerade bei 19:48 min. Es gibt viel zu viele Regularien, gesunder Menschenverstand reicht auch, ich brauche dafür kein Internetpapier, was mir sagt, wie ich mich meinen Mitmenschen gegenüber zu verhalten habe. Dirk, an Dich daher die Frage: Wieso stehst Du zum CoC, bist aber gegen unnötige Regularien, obwohl der CoC ja nur das wiedergibt, was "normal" ist?

Ich finde im Übrigen Dirks Aussage, die man fast jede DeimHart-Episode hört, dass "keine Zeit" eine Ausrede für "falsche Priorität" ist. Natürlich kann man sich für ALLES auf der Welt Zeit nehmen, wenn man will. Man verliert dann vielleicht seinen Job, seine Freunde, sein Leben oder was anderes, aber es geht. Ich finde, man sollte bei so etwas nicht die Realität außer Acht lassen, was mir manchmal bei dieser Aussage so vorkommt. Wenn ich z.B. keine Zeit habe zur Ubucon zu gehen, weil gleichzeitig ein Projekt an der Arbeit dafür sorgt, dass ich an dem Wochenende arbeiten muss, dann habe ich natürlich die Prioritäten so gesetzt, dass ich nicht zur Ubucon kann, aber es gibt keine sinnvolle Alternative außer eben den Job aufzugeben, damit ich die Zeit für die Ubucon habe. Denn auch Roman hat ja gesagt, dass er keine Zeit für einige Projekte mehr hat, weil ihm die Familie wichtiger ist. Das ist dann keine Ausrede, sondern Realität. Eine weniger häufige oder differenziertere Benutzung dieses Ausspruchs "keine Zeit = falsche Priorität" fände ich schön. :-) (Ich störe mich vor allem an dem Wörtchen "Ausrede", die einen negativen Beigeschmack von "Ich will nicht." mit sich bringt.)

Die Erfahrungen von Roman bzgl. Community-Unterstützung und Kosten habe ich auch gemacht. Als ich jemanden (einem halben BWLer) mal sagte, wie viele Downloads freiesMagazin pro Monat hat und dass wir keinerlei Werbung schalten oder Geld einnehmen wollen, hat dieser nur große Augen gekriegt und den Kopf geschüttelt. Dieses Unverständnis findet man vor allem außerhalb der Community, da außerhalb niemand die Werte kennt.

Die Aussage "Betroffen von der Krise sind nur die Superreichen" kann ich nicht unterstreichen. Oder zumindest können das die Mitarbeiter unserer Firma, die aufgrund der Krise entlassen oder deren Verträge nicht verlängert wurden, sicherlich nicht. Ob die Krise von den Medien hochstilisiert wurde oder nicht, getroffen hat es vor allem die normalen Arbeiter und Angestellten. Die Reichen haben durch falsche Spekulationen nur etwas Taschengeld verloren. Dirks Aussage ist daher etwas unglücklich gewählt, er meint sicherlich das Richtige.

Ansonsten eine nette Sendung, soweit ich das beim Hören während meiner Community-Arbeit mitgekriegt habe. ;-)

Dirk Deimeke am :

*Ich vermute, dass "schlechte Zeiten" ganz stark Definitionssache sind. Den meisten geht es besser als allen Generationen davor. Die, denen es wirklich schlecht geht und die schlechte Zeiten durchleben, halten auch tatsächlich zusammen. Daher würde ich Romans Aussage unterschreiben wollen.

Die Hoffnung bezüglich des gesunden Menschenverstands habe ich leider verloren. Überall wo viele Menschen auf einem Haufen sind, gibt es Regeln des Zusammenlebens. ubuntuusers.de mit Wiki und Forum sind da zwei gute Beispiele. Den Verhaltenskodex sehe ich da aber in einem anderen Licht. Dass ich den unterschreibe, bedeutet, dass ich mich freiwillig dazu bereit erkläre, diese Regeln einzuhalten. Die "Unterschrift" hat nur eine Aussenwirkung, die nicht zu vernachlässigen ist. Ich befolge auch freiwillig den Verhaltenskodex der Systemadministratoren.

Du täuscht Dich, wenn Du denkst, dass ich die Aussage jedes Mal bringe. Es war vielleicht in zwei Episoden vorher der Fall und nicht in 15 ... Selbstverständlich hat Zeit haben etwas mit Prioritäten setzen zu tun. Und genau das sage ich. Wenn jemand sagt, dass er keine Zeit hat, meint er, dass etwas anderes wichtiger ist. Und das ist meine Kernaussage. Ich möchte Dich auch bitten genau hin zuhören, ich sage, dass das "oftmals" eine Ausrede ist (das heisst "nicht immer") und ich sage nichts von "falschen Prioritäten", das hast Du dort hinein interpretiert. Und natürlich ist das eine Ausrede, wenn man die wahren Beweggründe nicht nennt.

Ja, die Aussage mit der Krise war unglaublich missverständlich und mir ist es beim Hören auch aufgefallen, daher habe ich ein "wattenichsachs" dazu gemacht. Die "Krise" haben viele Firmen als Trittbrettfahrer dazu genutzt, Leute zu kündigen und Verträge nach unten anzupassen. Die "Krise" hat möglich gemacht, dass das nicht hinterfragt worden ist. Sie ist aber nicht ursächlich dafür verantwortlich. Da ist unglaublich viel in den Medien hoch stilisiert worden. Und selbst die meisten "normalen" Angestellten haben von der "Krise" nichts mitbekommen. Für die meisten sind weder die Löhne gesenkt worden, noch die Preise gestiegen. Selbst in der "Krise" haben 75% der Unternehmen angegeben, dass es ihnen gut bis sehr gut geht. Das hätte ich besser erklären müssen, werde jetzt einen Disclaimer in den Artikel aufnehmen.

Pascal am :

*Wieder ein großes Dankeschön für eine interessante Podcast-Sendung. Gut, dass Ihr auch nichttechnische Themen aufgreift, und diese vor allem auch mit Euren eigenen Erfahrungen bereichert.

Zum Thema Mindestlohn nur soviel, ich will nicht einen ellenlange Eintrag schreiben (was ich letztendlich wohl doch wieder schaffen werde). In diesem Punkt bin ich nicht Eurer Meinung. Grundsätzlich halte ich die Idee eines Mindestlohnes für falsch. Nicht weil es nicht das Problem gibt, dass einige Menschen von ihrem Einkommen nicht oder nur schlecht leben können, oder weil dies kein Problem ist (so lange es einen persönlich nicht betrifft...) oder nichts dagegen unternommen werden sollte. Ich bin jedoch der Auffassung, dass dieses Mittel ungeeignet ist und unbeabsichtigte Konsquenzen nach sich zieht. Werden die Arbeitnehmer zu "teuer" werden sie in der heutigen Zeit von Globalisierung und technischem Fortschritt entweder wegrationalisiert oder ihre Arbeit ins Ausland mit niedrigeren Löhnen verlagert. Wenn man/frau dann arbeitlos dasteht, hilft der Mindestlohn auch nicht mehr viel.

Mir persönlich ist es relativ egal, wieviel bestimmte Manager und Banker verdienen. Solange es erstens nicht MEIN Geld ist, welches da verbraten wird (dies ist Angelegenheit der Aktionäre/Besitzer) und solange das Vergütungssystem nicht Anreize dafür bietet, Risiken einzugehen, für die andere, sprich die Gesellschaft einzustehen hat, oder besser, wofür die Politiker meinen einstehen zu müssen. Man hätte angeschlagene Banken ja auch Pleite gehen lassen können, schauen wir mal ob die Finanzinstitute wirklich so systemkritisch sind, wie sie zu sein vorgeben.

Gut, dass ihr den Punkt angesprochen habt, dass jene Leute, die sich im Bereich Open Source engagieren, sich dies auch "leisten" können. Viele Menschen haben einfach nicht die überschüssigen Mittel, auch dort Zeit und Geld zu investieren. Vielleicht würden sie es tun, wenn ihnen die (finanziellen) Möglichkeiten zur Verfügung ständen. Ganz erhellend für mich war eine Karte zur Beteiligung am Gnome-Projekt, auf der Entwickler geographisch auf einer Weltkarte als Punkte eingetragen waren. Resultat: starkes Engagement in den "Industrieländern", allen voran Europa und die USA. Jedoch dürftige Beteiligung bzw. gähnende Leere in den Schwellen- & "Entwicklungsländern". Wahrscheinlich ist erst ab einem bestimmten Wohlstand, das heißt Ressourcenüberschuss, eine aktive Open Source-Community möglich.

Zuletzt noch eine Anmerkung zu dem Thema "Problemkinder" in einer Community und wie mit ihnen verfahren werden sollte. Ich finde es richtig, dass Ihr diesen Punkt angesprochen habt, überall gibt es Probleme und diese sollten nicht unter den Teppich gekehrt werden. Ich fühlte mich allerdings etwas verloren/unterinformiert, da Ihr überhaupt keine Details gegeben habt, um was es sich in dem konkreten Fall eigentlich gedreht hat. Es geht jetzt nicht um Namensnennung (aber der hat...), aber ich ich weiß wirklich nicht, wo das Problem lag, welche Differenzen es gab. Somit war dieser Teil Eurer Sendung für mich schlicht und ergreifend unzugänglich. Vielleicht könntet Ihr einen Link zu der entsprechenden Diskussion bereitstellen. Ich bin sicher, in einigen Blogs wurde darüber berichtet. Ihr seht, die Entwicklung in der Ubuntu-Community verfolge ich nicht so genau.

Letzter Punkt eines wieder viel zu langen Kommentars. Die Diskussion um die "beste" Diskussion kann man bald nicht mehr hören. Ich bin der Ansicht, dass die Frage falsch gestellt ist. Jede/jeder hat andere Ansprüche an ihr/sein Linux und somit bietet sich eine andere Distribution an. Hierin liegt ja gerade die Stärke von Linux. Man einfach nicht sagen, Distribution X ist besser als Distribution Y. Sicher einige sind stabiler als andere, aber wenn man den Schwerpunkt auf andere Features legt, wird man sich doch für das vermeintlich schlechtere System entscheiden. Und was das Thema Beitrag zur Kernel- bzw. Gnome-Entwicklung angeht (hier wird ja der Ubuntu-Community vorgeworfen, zu wenig zu tun): als bescheidener Anwender kann mir dies doch eigentlich eher egal sein, wer genau was macht. Hauptsache das Endresultat stellt mich einigermaßen zufrieden. Ob neue Kernel-Features jetzt von der SUSE- , Debian-, Fedora- oder Ubuntu Community kommen interessiert dann weniger. ;-)

Dirk Deimeke am :

*Vielen Dank für Dein Lob. Ich kann Dich beruhigen, es gibt keine zu langen Kommentare ;-)

Mindestlohn: Es gibt Länder, in denen das funktioniert, wie beispielsweise hier. Warum sollte das in Deutschland nicht funktionieren? Ich habe im vorbei zappen aufgeschnappt, dass 20% aller Erwerbstätigen (!) staatliche Unterstützungsleistungen bekommen. Wer soll denn das bitte bezahlen? 20% aller Menschen können nicht alleine von einem Vollzeitjob leben. Wohin soll das führen? (Es gibt Branchen, in denen werden 4 EUR die Stunde bezahlt. Das sind 700 EUR brutto im Monat für einen Vollzeitjob).

Wenn Du ins Gesundheitssystem schaust, bist Du derjenige, der die hohen Managementlöhne über Krankenkassenbeiträge bezahlt. Wenn es eine andere Firma ist, zahlst Du die Löhne über den Produktpreis und die Auffangaktion aufgrund von Fehlern über die Steuern. Das hängt alles zusammen.

Engagement im Open Source Bereich hängt meiner Ansicht nach an zwei Faktoren, die beide in Entwicklungsländern kaum gegeben sind. An Hardware und an einem Zugang zum Internet, die bezahlbar sein müssen.

Hier im Podcast können wir leider nicht mehr zu den Problemkindern sagen, ohne Namen bekannt zu geben und wir wollen niemanden an den Pranger stellen. Wenn Du in den betroffenen Communities aktiv wärst, hättest Du das mitbekommen. Ansonsten muss Dir das bitte in dieser Form reichen. Es ist eben nicht immer alles "Eitel, Freude, Sonnenschein", manchmal müssen auch unangenehme Konsequenzen gezogen werden. Das ist die Botschaft. Links sind schwierig, da sich beide Probleme über Jahre hingezogen haben.

Die Distributionsfrage ist leider nicht so eindimensional, wie sie viele hätten, vor allem ist sie aber nicht rein technisch und das macht es besonders schwierig.

dallie am :

*Vielen Dank!!!!
Für diesen natürlich auch für alle Podcasts von Euch.
Es ist toll das Gesellschaftliche mit und ohne Linux zu betrachten. Das es auch noch etwas anderes als Linux gibt ist auch schön zu hören. :-)

MfG
dallie

traeumer am :

*Nur ein ganz kurzer Kommentar - Super!

Geniale Folge. Mal etwas ganz anderes aber sehr gut! Grade das Beispiel mit der Frau und dem Kinderwagen konnte ich selbst sehr gut nachvollziehen.

Hab mir ein paar Sachen zu Herzen genommen und versuche mich zumindest etwas zu bessern :-)

Macht weiter so - ich freu mich schon auf euren nächsten Podcast - egal ob nun technischer oder sozialkritischer Natur.

Leszek am :

*Die angesprochene "gute" Community ist meiner Meinung nicht nur auf Ubuntu beschränkt sondern distributionsübergreifend auf OpenSource und FreeSoftware zu beziehen. Sicher gibts überall Spinner und Trolle, aber alles in allem bietet jede Community eine gute Hilfe und guten Support.

Was jetzt Ubuntu (also das Produkt) angeht, so sehe ich das Problem was es immer gibt mit Software oder Produkten die in kurzer Zeit populär werden. Es erzeugt Neider. Unfehlbar ist es aber auch nicht. Teilweise geht man ein hohes Risiko ein und es geht nicht immer alles gut (ich denke z.B. an die viel zu frühe Pulseaudio Integration und ein paar andere Späße).

Alles in allem eine interessante 1 1/2 Stunden Sendung. Macht weiter so ;-)

Dirk Deimeke am :

*Das kann ich nicht unterschreiben, dass die Community generell bei Open Source gut ist. Schau Dir bitte einmal den Ton auf Mailinglisten anderer Distributionen an (letztendlich war das mit ein Grund dafür, dass ich mich von Debian abgewendet habe).

Das, was Du zu Ubuntu schreibst, ist völlig korrekt und deckt sich mit meiner Meinung. Deshalb denke ich, dass Ubuntu nicht das beste Linux ist.

Vielen Dank für Dein Lob!

Irgendwer am :

*Gibt es eigentlich schon Planungen für eine Releasparty am 10.10.?

Martin Steiger am :

*Was ich nicht verstanden habe: Wieso sollte man Boni nur kritisieren dürfen, wenn man selbst auf 1/13 des eigenen Jahresgehaltes verzichtet? Und inwiefern besteht ein Zusammenhang zu Zulagen für Nachtarbeit?

Dirk Deimeke am :

*Danke für den Link. Davon hat Roman mir auch erzählt. In Deutschland denkt man über 1zu30 nach ...

Dirk Deimeke am :

*Das habe ich nicht gesagt, von Nachtarbeit habe ich auch nicht gesprochen, sondern von Akkordarbeit.

Und genau das bezog sich auf die Aussage meines Vaters, der meinte, dass man keine zusätzlichen Anreize bräuchte, um seine Arbeit gut und mit maximalem Nutzen für die Firma zu erledigen. Daraufhin habe ich ihm gesagt, dass man mit der gleichen Begründung auch die Akkordzulagen streichen müsste, mein Vater war Akkordarbeiter.

Dazu kommt eine Begriffsverwirrung. In Deutschland gibt es verschiedene Kombinationen von 13. Gehalt, Urlaubs- und Weihnachtsgeld, was freiwillige Leistungen des Arbeitgebers sind, auf die man aber einen Anspruch durch Gewohnheitsrecht bekommen kann. Ich bekomme das in meinem Job nicht, dafür - angepasst an meine Bewertung - einen Bonus.

Die Höhe des Bonus lässt sich sicherlich diskutieren und kritisieren, nicht aber, dass es ihn überhaupt gibt.

Martin Steiger am :

*Roman hat im gleichen Kontext Zulagen für Nachtarbeit erwähnt. Ihr bestreitet diesen Podcast gemeinsam und entsprechend beziehe ich mich in Kommentaren allenfalls nicht nur auf Dich.

In der Schweiz ist der 13. Monatslohn keine freiwillige Leistung, sondern schlicht der 13. Teil des Jahreslohnes, der zusammen mit dem 12. Monatslohn ausbezahlt wird. Bisweilen trifft man auch einen Jahreslohn in 14 Teilen an, das schweizerische Arbeitsrecht ist diesbezüglich flexibel.

Dirk Deimeke am :

*Das ist ein grosser Unterschied in der Schweiz. Vielfach wird in Deutschland um einen Monatslohn verhandelt und nicht um einen Jahreslohn. Daher ist die Bewertung des 13. Gehaltes auch anders zu sehen.

Martin Steiger am :

*Unbedarften Arbeitnehmern ergeht es in der Schweiz ähnlich … ich staune immer wieder, wie Arbeitnehmer vergessen können, bei Stellenbewerbungen lohnrelevante Informationen in Erfahrung zu bringen. Das tatsächliche Jahressalär ist ein Aspekt, die Vorsorgeleistungen ein anderer («Arbeitgeberbeiträge» sind auch Lohnbestandteil). Dito für Fringe Benefits.

Dirk Deimeke am :

*Da gebe ich Dir Recht. Fringe Benefits gibt es in Deutschland meiner Erfahrung nach nur in sehr grossen Unternehmen.

Ruedi am :

*Alles schön und gut. Bis ich gelesen habe, dass Dirk bei einer globalen Bank arbeitet!
Vor diesem Hintergrund ist vieles, das gesagt wurde, unglaubwürdig. Und seinen Bonus will sich Dirk natürlich auch nicht vom Brot nehmen lassen. Wie schädlich die Welt ist, in der Dirk sein Geld verdient, berichtete Deutschlandfunk im Mai.
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/essayunddiskurs/1178969/
Dazu kommt noch der Steuerkrieg von Schweizer Banken gegen Deutschland. Auch hier ist es vermutlich der Bonus, der Dirk zum Krieg gegen die eigene Heimat rührt.
Ich bin nicht unschuldig. Ich arbeite bei einer Schweizer Versicherung. Wir stecken genauso tief mit drin wie die Banken. Ich weiss aber nicht, wie lange ich das noch aushalte.
Immerhin gibt es im Finanzsektor keine Krise. Wir profitieren im Gegenteil.

Dirk Deimeke am :

*Ich führe keinen Krieg. Wie kommst Du denn auf das schmale Brett?

Romn am :

*Es kommt immer sehr darauf an, in welcher Sparte beziehungsweise in welcher Abteilung man bei einer Bank arbeitet, um bemessen zu können, wie relevant der Bonus im Verhältnis zum "üblichen Einkommen" ist. Bei Dirk, der in der IT wirkt, spielt der Bonus sicherlich keine so grosse Rolle, wie bei denjenigen, die direkt an der Finanzfront arbeiten.

Weshalb soll das Gesagte unglaubwürdig sein? Kannst Du das bitte erklären.

Wene am :

*Vielen Dank für diese Sendung und natürlich den ganzen Podcast!

Zur Distributionsfrage: Als überzeugter openSuSE / KDE / root mit su - User kann ich bestätigen dass der Ton bei Ubuntu allgemein sowie die Qualität des deutschsprachigen Wikis bei Ubuntuusers.de im Speziellen zur Zeit unübertroffen ist. Da blicke ich neidisch auf diese Community, [del]kann[/del] will mich aber von meinen Gewohnheiten auf technischer Seite zur Zeit nicht lösen. ;-)

Zur 1:12 Initiative: Ich werde zustimmen. Nicht weil ich denke dass dies unsere Probleme lösen wird sondern um ein Zeichen zu setzen. So kann es nicht weiter gehen. Nichts gegen den Kapitalismus aber manche Manager haben offensichtlich jeglichen Bezug zur Realität verloren.
Da in jüngerer Vergangenheit schon einmal eine Initiative angenommen wurde obwohl keiner daran glaubte denke und hoffe ich dass auch diese Initiative vom Schweizer Stimmbürger angenommen wird. Selbst bei uns Schweizern verdienen weit unter 50% das 12-fache des Minimallohnes in der Firma. :-D

Martin Steiger am :

*Ich kenne den Vorwurf – und habe noch keine überzeugende Antwort darauf gefunden. Inwiefern ist man verantwortlich für den Arbeitgeber und Arbeitskollegen, inwiefern ist man verantwortlich für Klienten, Kunden und Mandanten?

@Dirk: #12-14 könnte man wohl als Spam löschen.

Ingo am :

*Sehr schöne Sendung. Spricht mir in großen Teilen aus der Seele. Weiter so.

Bruno am :

*Vielen Dank für eine weitere äusserst kurzweilige Sendung.
Vielem kann ich zustimmen, einiges würde man/ich gerne vertiefen und weniges sehe ich etwas anders ;-)
Den CoC sehe ich auch ganz klar nur als Statement gegen aussen einer Haltung, die für mich eh selbstverständlich ist und die ich sowieso zu leben (und meinen Kindern vorzuleben) versuche.
Dazu gehören auch die von euch angesprochenen Punkte "Höflichkeit und Anstand". Das ist etwas, das sehr einfach zu realisieren ist (wenn mans, i.d.R. von seinen Eltern gelernt hat ;-)). Und man wird dafür auch immer wieder mal mit einem Lächeln belohnt. :-)

Bezüglich Mindestlohn bin ich als Schweizer und als Gewerkschafter klar Dirks Meinung. Wobei man sich klar sein muss, dass auch ein Mindestlohn nur ein Tropfen auf den heissen Stein ist. Pascals Argumente ziehen alleine deshalb schon nicht, da die gleichen Probleme in Deutschland auch ohne Mindestlohn auftreten. (Wegrationalisierung, Verlagerung der Produktion in Billiglohnländer). Verschärfend kommt in Deutschland, ohne Mindestlohn, aber noch Lohndumping durch ausländische Unternehmer dazu.
Der hohe Anteil von deutschen Migranten in der Schweiz und in Skandinavien hat nicht zuletzt auch damit zu tun, dass in Deutschland viel vorhandenen Arbeit nicht mehr an einheimische Arbeitskräfte zu "gerechten" Preisen vergeben wird.

Zum 13. Monatslohn hat ja Martin schon kommentiert. Zu erwähnen ist vielleicht noch, dass das deutsche "Weihnachtsgeld" hier, zumindest früher, die Gratifikation war. Inwieweit dies heute, im Zeitalter der Boni, hierzuschweiz noch aktuell ist, kann ich nicht sagen, da kennt Martin vielleicht genauere Zahlen.
Zu den vielgeschmähten und -geliebten Boni hat Roman ja bereits kurz angedeutet, dass es sehr stark darauf ankommt, in welcher Branche und in welcher Sparte eines Unternehmens man tätig ist.
In der Schweiz sind Boni heute stark verbreitet, bis runter auf die "einfache" Mitarbeiterstufe. Allerdings ist es ein Unterschied, ob ein Banker (Händler oder Geschäftsleitungsmitglied) mehrere Millionen CHF Bonus aufs Mal kassiert oder ein IT-Mitarbeiter der selben Bank einen halben bis ganzen Monatslohn bzw. (je nach Geschäftsgang) 1000-2000 CHF.
@Pascal: Dirk hat es ja schon angetönt mit den KK-Beiträgen und den Produktkosten. Du bezahlst auch die Managerlöhne der Banken mit über deine Kontokosten, deine Gebühren beim Bargeldbezug oder deine Hypothek. Es ist also sehr wohl auch dein Geld, dass da "verbraten" wird (auch mir ist nicht klar, mit welcher "Leistung" mehrere Millionen "Verdienst" gerechtfertigt sind) und es sind sehr wohl auch Banken Pleite bzw. untergegangen.
Die ehemaligen Kunden von Lehman Brothers (auch in unseren deutschsprachigen Ländern) lassen grüssen. :-(


Was ich sehr schön fand, war die Aussage über Ubuntu. Nicht die beste Distri, aber die beste Community. Das fühl ich mich gleich nochmals so gut aufgehoben ;-)
Eine "beste Distri" gibt es eh nicht und kann es m.E. auch nicht geben. Jede hat ihre Stärken und Schwächen und ihr Zielpublikum.
Das Label "beste Community" kann man sich aber "erarbeiten" und ich finde, die Ubuntu Community macht da einen verdammt guten Job. Und wenn zwischendurch immer wieder mal Diskussionen im "Futterneid"-Stil auftauchen...
Sorry, Leute, da muss man als "beste" durch... das sind halt die "Nebenwirkungen". Freuen wir uns doch einfach an einer funktionierenden Community und versuchen auch weiterhin, den Spirit von Ubuntu in die Welt zu tragen.

Martin Wildam am :

*Danke für die Episode - ich bin inhaltlich ziemlich bei Euch. Sehr oft habt Ihr noch betont "nein, das wollen wir wirklich nicht" oder ähnlich - sagt es einfach raus und gut ist. Wenn was falsch verstanden wird, wird es sich klären in den Kommentaren oder im Feedback einer nächsten Episode.

Ich schließe mich aber auch dem ersten Kommentar von Dee an( http://deimhart.net/index.php?/archives/89-Motivation,-Wissen-und-Geld.html#c822 ) (#2)

Dirk Deimeke am :

*Ja, das ist ein schwieriges Thema. Wo endet und wo beginnt die Verantwortung. Wenn man den Kreis sehr gross zieht, arbeitet jede Firma mittelbar für die Rüstung und wenn sie nur Lebensmittel an Soldaten verkauft. Die Grenze zu ziehen, finde ich schwierig,

(Kommentare sind gelöscht, bin noch in den Ferien).

Dirk Deimeke am :

*Vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar, dem ich voll und ganz zustimme.

Dirk Deimeke am :

*Danke für Dein Feedback. Wir haben eine Meinung zu den Themen, die wir besprechen und wollen nicht missverstanden werden, daher die "Rechtfertigung" oder Korrektur. Viele Menschen fühlen sich leider so vor den Kopf gestossen, dass sie sich gar nicht erst auf eine Diskussion einlassen.

Martin Wildam am :

*Das Problem ist: Egal, wie sehr man sich bemüht, irgendwer ist immer Mimose und fühlt sich auf den Schlips getreten. - Mein Motto daher: Ich sag's frei raus - versuche aber dabei auch empathisch vorzugehen und wenn wer ein Problem damit hat, dann gibt es von mir halt auch psychologische Betreuung gratis. ;-)

Martin Wildam am :

*Ach ja, übrigens: Mir geht es ähnlich wie Euch: Auch ich habe Familie, sowie Vollzeitjob und die Ubuntu-Arbeit fällt oft in die Nachtstunden. Aber zumindest kann ich in meinem Vollzeit-Job auf Ubuntu arbeiten (einer von zwei, die sich durchgesetzt haben). :-)

Dirk Deimeke am :

*Das sehe ich anders. Wenn ich merke, dass ich mich widersprüchlich ausgedrückt habe, dann korrigiere ich das auch oder versuche, meine Position zu verdeutlichen.

Mario Heide am :

*Es ist immer schön, neben Technik auch etwas über die Menschen hinter den Projekten, in diesem Falle mal Euer eigener Podcast, zu erfahren!

Eure gesunde Einstellung zum Thema Hobby, Engagement und Familie finde ich gut und teile ich!

Bis (wenn nichts dazwischen kommt) zur Ubuncon 2010 in Leipzig!

Dirk Deimeke am :

*Danke für Dein Feedback. Ich freue mich darauf, Dich persönlich kennen zu lernen.

Martin Wildam am :

*OK, das ist klar, wenn man merkt, daß man nicht verstanden wurde, sich dann zu korrigieren, ist ja klar. Bringt auch einiges, sich vorher seiner eigenen Meinung wirklich klar zu sein, um sich besser und verständlicher ausdrücken zu können.

Martin Wildam am :

*Hatte in den letzten Tagen ein paar Erlebnisse, die mich wieder an diese Episode erinnert haben.

Letztendlich glaube ich, daß die meisten Menschen gerne freundlich, mitmenschlich, hilfsbereit, selbstlos etc sein würden, aber viele fühlen sich von der Welt betrogen, ausgenutzt oder übervorteilt fühlen oder haben schon im Vorfeld Angst davor, ausgenutzt etc zu werden und springen deshalb auf den Zug "jeder ist sich selbst der nächste" voll auf.

Ich war immer ein Fan von Star Trek - von der Philosophie dahinter (die Menschen arbeiten gerne, die allermeisten verhalten sich sozial und die, die Probleme mit oder in der Gemeinschaft haben, werden sanft und positiv in die Gemeinschaft integriert. - Was ich lange übersehen hatte, ist einfach, daß in dieser "heilen Welt" das Resourcen- und Energieproblem sanft ignoriert wurde (bzw science-fiction-mäßig gelöst wurde).

Ich denke, die reale Welt ist ehere wie Star Wars - es gibt die "gute Seite" (in der mit positiven Mitteln Veränderungen herbeigeführt werden - soweit nur irgendwie möglich) und die dunkle Seite der Macht.

Und es ist nicht immer leicht, auf der "guten Seite" zu bleiben, denn - so wie ihr, habe ich auch eine Familie zu erhalten. Und ja, ich finde das Auslangen, aber ich arbeite auch hart damit das so ist und auch so bleibt. Fragt sich nur, wie lange das ohne Kollaps funktioniert, wenn mir "das System" oder andere zu viel wegnehmen.

Beispiel: Ein Mitarbeiter kostet eine Firma etwa das Doppelte von dem, was der Mitarbeiter bekommt (das ist so bei uns in Österreich so die Daumen-mal-Pi-Regel) und der Mitarbeiter muß dann auch noch einmal mehr als ein Drittel (oder noch mehr) davon abgeben. Das bedeutet, daß fast 3/4 der Geldmenge an den Staat fließen und damit die Gemeinschaft gesponsert wird. Das heißt natürlich nicht, daß diese Geldmenge dort (bei der Gemeinschaft) auch wirklich ankommt...

In den letzten Tagen ist jedenfalls meine Bescheidenheit, Hilfsbereitschaft und Gutwilligkeit ein paar Mal ordentlich auf die Probe gestellt worden...

Dirk Deimeke am :

*Meine Meinung habe ich mir schon vorher gebildet. ;-) Das Problem bei Sprache ist, dass es - wenn es einmal gesagt wurde, kaum zu korrigieren ist.

Wir schneiden enorm wenig und sind auch nur Menschen, die sich mal missverständlich ausdrücken können.

Dirk Deimeke am :

*Ich gebe Dir komplett Recht. Das kostet eine enorme Kraft und wenn ich nicht den Rückhalt durch andere Menschen hätte, wäre es noch einmal deutlich schwerer.

(In Deutschland gilt für Angestellte, dass jemand 40% mehr als sein Bruttolohn kostet und je nach Steuerklasse auch etwa 40% Abgaben hat).

Ich vermute, dass viele Menschen noch nicht begriffen haben, dass "Konsum macht glücklich" von aussen eingeredet wird und dass "weiche Werte" viel mehr zum eigenen Glück beitragen. Wahre Freundschaft lässt sich mit keinem Geld der Welt bezahlen und ist so viel mehr wert.

Martin Wildam am :

*Keine Frage, das war so auch nicht als Kritik gemeint - im Gegenteil, beim Hören kam es mir so vor, als würdet ihr extrem aufpassen, nichts Falsches zu sagen.

Dirk Deimeke am :

*Das täuscht. Wir müssen uns vor allem überlegen, wie wir etwas sagen, da wir nur einen Versuch haben ...

Martin Wildam am :

*Ich glaube aber nicht, daß "Konsum macht glücklich" die treibende Kraft ist. Ich denke, viele Leute haben langfristig Angst, sich bald Wohnung, Heizung und Essen nicht mehr leisten zu können. Ich denke, auch diejenigen mit mehr Geld haben dieselben Ängste, denn diejenigen, die mehr haben (zB auch in Form von Aktien, Anleihen oder wasweißich - müssen das Vermögen ja irgendwo parken), können auch mehr verlieren.

Ich kenne Leute, die haben Millionen geerbt, wollten dann etwas daraus machen, das langfristig kontinuierlich Gewinn abwirft (haben halt auch an die Kinder denken wollen, daß die noch was davon haben) und sind damit voll eingefahren - jetzt haben sie das Gegenteil erreicht, nämlich einen riesen Schuldenberg und leben auf Existenzminimum - und das ist nicht der erste Fall, den ich kenne, wo jemand plötzlich auf Existenzminimum steht.

Und das ist leider auch ein Punkt, wo keine Freundschaft der Welt hilft, ohne ausreichendes finanzielles Einkommen ist nun mal nicht. Und Geld geben Dir die meisten Leute (zumindest langfristig) nur dann, wenn sie auch was dafür bekommen (Deine Arbeitsleistung zB).

Ihr habt ja angemerkt, daß es Probleme mit dem System gibt (ich finde auch, daß da ein paar Anpassungen notwendig sind - ich war einmal in einer Arbeitsgruppe der HIFA/INWO - http://www.inwo.at/ bzw die INWO gibt es auch in DE - http://www.inwo.de/ - tätig, wo wir einige der Grundprobleme und Lösungsansätze erarbeitet haben). Das ändert aber nichts daran, daß im aktuellen System, so wie es jetzt ist, mit diesen "Regeln gespielt" bzw "Mitteln gekämpft" wird - und zwar ums Überleben. Früher wurde mit Waffen gekämpft, jetzt mit Geld. Rauskommen tut insofern etwas anderes, als daß sich die Opfer zum Schluß oft selber umbringen (ja sogar das müssen sie quasi selber machen, gerade daß sie sich nicht auch noch selber beerdingen müssen).

In Zeiten wie diesen merke ich oft, daß viele Leute meine "Freunde" sein wollen und mir im nächsten Moment dann was verkaufen wollen... - es ist nicht nur schwierig, unter diesen Umständen die richtigen Freunde von "Zweckgemeinschaften" oder manchmal sogar "Feinden" zu unterscheiden - nein, manchmal frage ich mich sogar, ob denn die Unterscheidung überhaupt so wichtig ist. Wenn ich mich in Gemeinschaft mit manchen Leuten wohler fühle, habe ich auch bei Geschäftsbeziehungen zu diesen dann auch mehr Vertrauen. Auf der anderen Seite, wenn dann etwas nicht passt von der Leistung, dann steht auch wieder gleich die Freundschaft auf dem Spiel... - es ist schwierig.

"Es ist alles sehr kompliziert" - eine viel zitierte Aussage eines Ex-Bundeskanzlers hier in Österreich...

Dirk Deimeke am :

*Ich kenne leider ein paar Menschen, die nichts haben und von dem wenigen Geld lieber Pay-TV, Alkohol und Zigaretten kaufen. Ich kenne auch Menschen, die ein gutes Sonderangebot kaufen, obwohl sie es gar nicht benötigen ("für später").

Frauen haben nachgewiesenermassen eine Endorphinausschüttung, wenn sie "shoppen" gehen. Das lässt sich leider nicht leugnen. Auf der anderen Seite sind Männer bereit, viel Geld in Hobby oder (technische) Spielzeuge zu investieren.

Der Punkt ist der, dass ich in allem, was ich schreibe, immer von erfüllten Grundbedürfnisse ausgehe. Wenn es um das nackte Überleben geht, gelten ganz andere Regeln, da stimme ich Dir voll und ganz zu.

Den Titel "Freund" hänge ich sehr hoch und derzeit tragen ihn nur zwei Personen. Eine habe ich geheiratet und mit der anderen mache ich diesen Podcast.

Und ich stimme auch zu, dass es sehr kompliziert und nicht eindimensional ist.

Unki am :

*Übrigens heißt der Grünkohl in der Schweiz Federkohl ;-)

barbican am :

*"...von den Zinsen zahlen Sie's halt aus...[die 6000 Monatslohn]" Damit geht ihr ja davon aus, dass die Zinsen einfach so vollkommen logisch sind. Ich finde das problematisch, weil die Zinsen müssen ja irgendwo her kommen, ist ja nicht so dass sich Geld per Sex oder Zellteilung vermehrt ;-)
Zinsen sind ziemlich abstrakt, und auch oft ungerecht, daher auch schon zeitweise in verschiedenen Religionen verboten. Aber natürlich sind die Zinsen auch nicht das alleinige Übel unserer Gesellschaft.
Ich fand den Podcast sonst sehr schön und stimme auch mit den meisten Aussagen überein und er regt auch an wieder im Alltag mehr auf die Ideale zu achten.

Zum Thema Mindestlohn, ich glaube die Ursache für die nicht hinnehmbare Tatsache, dass man in Deutschland nicht sicher von seiner Arbeit leben kann; ist dass global ein extremes Wertgefälle besteht. Einfache Tätigkeiten wie zB. Nähen sind hier unrentabel, weil in Asien die Löhne so spottbillig sind - in Euro gerechnet.
Diese in großen Teilen Ausbeutung ist aber auch eine Säule "unseres" Wohlstandes (den man ja auch sehr weit "klafft", ich denke ihr versteht).
Also sollte man meiner Meinung nach das System besser an der Stelle debuggen, zB. indem man von jeglicher importierten Ware deutsche Arbeitsrechtesverordnungen fordert (als Idee). Ich bin aber trotzdem nicht gegen Mindestlohn, ich denke sogar man sollte dem System eines Grundeinkommens mal eine Chance geben - (direkt nach Revolution des Finanzsystems, so dass erstmal jeder verstehen kann, was 1 Euro überhaupt ist. Derzeit find ich das eher diffus und verwirrend, wenn die privaten Banken einfach Zahlen ändern und dann ist mehr Geld da.)
Denn ein Rentner oder Kind kann sich sein Geld nicht erarbeiten, egal wie der Mindestlohn aussieht, braucht also sowieso Zuwendung, jegliche Arbeit würde auch ohne Mindestlohn honoriert, da der Lohn ja ergänzend wäre; und die Hürde ohne Lohn zu arbeiten, also als jetzt FSJler oder im OS-Bereich oder oder..., wäre viel geringer. Das wäre eine bessere Gesellschaft, die Meinung lass ich mir auch nicht von den Unkenrufen ala "jaja, dieser Kommunismus wär schön, funktioniert aber nicht weil die Menschen nun mal so egoistisch sind" austreiben.

Dirk Deimeke am :

*Zinsen sind schon logisch, ich gebe jemandem Geld, so dass derjenige damit eine Unternehmung starten kann. Von dem, was nach der Unternehmung als Gewinn übrig bleibt, bekomme ich einen Anteil am Gewinn. Dass diese ursprüngliche Art der Zinsen mittlerweile verloren gegangen ist, ist sicherlich dem immer komplexer und unlogischer werdenden Finanzsystem zuzuschreiben.

Soweit ich weiss, verbieten einige Religionen das Verleihen von Geld und das Nehmen einer damit verbundenen Gebühr. (Eine andere Art von Zins).

Mit dem Wertgefälle gebe ich Dir komplett recht.

Die Idee des Grundeinkommens finde ich auch gut, mir hat aber noch niemand erklären können, wer dann die unangenehmen Aufgaben übernimmt. Das, was ich zu hören bekam, war ein "das wird sich finden". Das reicht mir nicht.

Martin Steiger am :

*Du verwechselst IMHO Darlehen und Kapitalbeteiligung beziehungsweise Zins und Gewinnbeteiligung.

Dirk Deimeke am :

*Es gibt Ertragszinsen und Schuldzinsen. Im Podcast ging es um Ertragszinsen.

Martin Wildam am :

*BTW: Kennt Ihr das Experiment von Wörgl aus den 30er-Jahren?

http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%B6rgl#Die_W.C3.B6rgler_Geldexperimente

Martin Wildam am :

*War damals sehr erfolgreich - das Geld hatte dort ein Ablaufdatum - die Sache wurde von der Regierung zwangsabgedreht.

Peter am :

*Hallo,

durch Zufall bin ich auf eueren Podcast gestossen und ich bin froh das ich ihn gefunden habe, denn es tut gut zu wissen das man mit seiner Einstellung und Wertevorstellungen nicht allein ist. Macht weiter so!

Gruß, Peter

Roman am :

*Danke Peter! Für uns sind solche Feedbacks genauso wichtig. Manchmal fühlt man sich schon ein bisschen einsam mit einer solchen Einstellung.

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