Folge 56: Ausbildung Informatik
Wir sprechen über die duale Berufslehre als Informatiker in Deutschland und in der Schweiz. Dabei verlinken wir auf die wichtigsten Dokumente von Behörden und Organisationen.
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• Sachliche und zeitliche Gliederung der Berufsausbildung (PDF)
• Sachliche und zeitliche Gliederung der Berufsausbildung (PDF)
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Kommentare
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Andreas Abendroth am :
Dirk Deimeke am :
Ich hoffe, Du kannst das gewinnbringend vermarkten.
Andreas Abendroth am :
Dirk Deimeke am :
Renée Bäcker am :
Ich bin ausgebildeter Fachinformatiker Anwendungsentwicklung (AE). Die Ausbildung muss es seit ungefähr 1997 weil ich da ein Praktikum in dem Beruf machen wollte und ich Absagen mit der Begründung "Beruf zu neu" bekommen habe.
Die Ausbildung habe ich 2001-2004 im Industriepark Höchst gemacht. Wie gut die Ausbildung ist, hängt sehr stark vom Betrieb ab. Manche in meinem Ausbildungsjahrgang durften als AE'ler nur IP-Adresse-Aufkleber anbringen, ich hatte Glück und war bei zwei Firmen in der Bioinformatik-Abteilung. Ich hatte interessante Projekte und durfte Perl kennenlernen (und dabei bin ich bis heute geblieben ).
Die Berufschule (bei uns war es Blockunterricht) konnte man getrost vergessen. Den Programmierlehrer hatte ich -- ohne jegliche Programmierkenntnisse -- nach zwei Wochen im Wissen überholt. Auch sonst war das eher dürftig. An anderen Schulen sieht es zum Glück besser aus.
Weil Du @Dirk gesagt hast, dass Du evtl. nicht mehr studieren würdest, kann ich einwerfen dass es durchaus nützlich ist zu studieren. Ich habe im Anschluss ein berufsbegleitendes Studium an der Provadis Hochschule in Frankfurt gemacht. Das Praxiswissen aus der Ausbildung bringt sehr viel im Studium, aber im Studium lernt man noch einiges zur Theorie das bei der Planung von Software durchaus hilfreich ist.
Ich würde es jederzeit wieder so machen - erst Ausbildung, dann berufsbegleitend studieren.
Dirk Deimeke am :
Allerdings hätte Anwendungsentwicklung auch eine Menge für sich. Schön wäre eine gleichberechtigte Mischung.
Es fehlt an IT'lern, die beide Seiten verstehen und entsprechend handeln.
Renee B am :
In einem kleinen 1-Personen-Unternehmen fehlt das leider
Dirk Deimeke am :
DevOps ist leider noch viel zu schwammig, ich alleine kenne schon vier oder fünf verschiedene Interpretationen des Begriffs ...
Generell finde ich es schade, dass Plattformbetreuer selten in Projekte integriert werden.
Die Erfahrungen habe ich hier geschildert.
Renée Bäcker am :
Das duale Ausbildungssystem ist ein "Exportschlager". Gerade in den USA schauen sich viele Firmen das System an und einige Deutsche Firmen (ob andere Firmen aus Mitteleuropa das genauso machen weiß ich nicht) führen das schon so durch.
Vor ein paar Monaten habe ich eine Doku darüber geschaut und die Amerikanischen Auszubildenden waren davon begeistert.
Dirk Deimeke am :
Vielen Dank für den Hinweis.
Raiden am :
habe eben im Auto angefangen die Folge zu hören.
Ich habe 2012 meinen Abschluss als FiSi gemacht. Ich möchte hier mal kurz das Thema „Betriebsinterne /Inhouse-Schulungen“ ansprechen.
Ich kann mich noch gut an meine erste Programmierstunde C++ erinnern. Der Lehrer hat uns gezeigt wie wir uns an den Rechnern anmelden und den Borland Builder starten.
Danach meinte er wir sollen die klassische Ausgabe „Hello World“ auf die Konsole zaubern und hat den Raum verlassen.
Nach ca. 45min ist er wieder gekommen und hat gefragt, wer es hat? Von ca. 26 Schülern hatten es ca. 17 Leute drauf.
Der Rest hatte nur blöd geschaut.
Da der Lehrer gesehen hat, das 17 Hände oben war hat er einfach weitergemacht.
In der Pause habe ich mich dann mit einigen händehebern (unterschiedliche große Firmen aus Nürnberg) unterhalten.
Sie meinten, das ihre Firmen sie schon in den Sommerferien (wenn die Ausbildung am 1.9 beginnt) in die Firma holt und dort eigne Kurse durchzieht.
Fakt ist:
Die Mitschüler kleinerer Unternehmen (Die eben keine Kurse anbieten können, und der Azubi auch anpacken muss) haben mit „Hello World“ angefangen.
Die Mitschüler großer Unternehmen hatten zu diesem Zeitpunkt schon ihre ersten eigenen Zip-Programme geschrieben.
Die Ausbilder der Firmen achten natürlich darauf, möglichst viele Azubis ihrer Firma in die selbe Blockschiene zu bekommen.
Sprich dass dann, alle Azubis zur gleichen Zeit in der Firma oder eben in der Schule sind.
Durch dieses Verhalten hatten die Mitschüler kleinerer Unternehmen immer das nachsehen, da die Mitschüler der großen Unternehmen den Stoff der Berufsschule ja schon kannten und wenn der Lehrer dann gefragt hat ob alle es verstanden haben, gingen wieder 17 Hände hoch. Somit wurde dann im Stoff weitergemacht.
Ich zu dem Zeitpunkt 28Jahre mache natürlich meinen Mund auf und spreche das Thema gezielt im Unterricht an.
Danach hatte ich nur noch Stress mit dem Lehrer, bis ich das an einem Samstagabend zufällig auf einem unbewachten Parkplatz klären konnte.
Viele Lehrkräfte setzen eine interne Schulung einfach schon voraus und werden dadurch nur noch faul und zu blanken Arbeitsblätterausteilern.
Es waren nicht alle so. Leider waren zu meiner Zeit obige in der Mehrheit.
Gruß
Raiden
Dirk Deimeke am :
Tobias am :
super Episode! So etwas ist wirklich selten im in der grossen Podcast Welt.
Ich persönlich habe erst eine Ausbildung gemacht und dann an einer Hochschule (nicht Universität) studiert. Finde diese Paarung im Nachhinein als enorm hilfreich und sinnvoll.
Falls ihr mal nach einem Thema sucht, ich würde mich über eine Anschlussfolge von "Deutsche in der Schweiz" wünschen. Seit damals ist ja viel passiert wie Steuer-CD usw. passiert.
Viel Spass!
Dirk Deimeke am :
Über eine Anschlussfolge können wir sehr gerne einmal nachdenken. Das ist eine gute Idee.
Staniek Tobias am :
also ich durfte bei meiner Ausbildung auch eine Werks-Schule genießen, neben der Berufsschule. Jedoch habe ich dies eigentlich nur als gewinn empfunden, denn alles was in Richtung Vorschriften gegangen ist haben wir alle eigentlich aus dem FF gekonnt denn wir haben es ja mehr als nur einmal gehört!
Der Vollständigkeit halber muß ich noch erwähnen das ich Elektriker bin.
Natürlich kann das bei einem Beruf in der EDV etwas anders liegen und es kommt natürlich auch darauf an wie eine Firma ihren eigenen Unterricht gestaltet und wie häufig der stattfindet.
Zu dem Crowdfunding kann ich nicht verstehen das ihr öfters gehört habt das nicht klar ist wofür, denn meiner Meinung war es von Anfang an eindeutig warum das passiert!
Hoffe ihr kommt zu eurem Ziel bald!
Gruß
Tobias
Dirk Deimeke am :
Viele Menschen machen eine Ausbildung, weil sie genau mit dem schulischen Teil nicht so gut zurechtkommen. Wenn diese Leute nun zwei Schulen besuchen, ist der Nutzen verfehlt.
Wir hatten das, was wir machen wollen im Crowdfunding nicht gut genug auf der Webseite erklärt. Jetzt sollte es aber passen.
Paul am :
Macht es eigentlich einen Unterschied welche Folge man "flattert" oder fließt das alles in euer Crowdfunding Projekt? Bzw. nur das, was speziell auf der Crowdfunding Seite geflattert wurde? Nicht dass das schlimm wäre, wenn ihr damit evtl. auch euren Kaffee beim podcasten finanziert, wäre nur mal interessant zu wissen .
Dirk Deimeke am :
Was wir nach der Finanzierung damit machen - eventuell spenden - weiss ich noch nicht, das werde ich mit Roman noch diskutieren.
Vielleicht starten wir auch etwas neues.
Paul am :
Dirk Deimeke am :
Origondo am :
Ich habe nach meinem Abi, Informatik an der Universität studiert. Zuerst ohne daneben zu arbeiten. Hab mir dann im Laufe des Studium eine Arbeit im Bereich Informatik gesucht, was mir auch das Studium sehr erleichtert hat und mir sogar jetzt im Job noch oft Vorteile bringt.
Kann also nur allen empfehlen auch immer einen praktischen Bezug zur Thematik zu haben.
lg
Dirk Deimeke am :
Der praktische Bezug bringt in Deutschland sehr viele Studenten dazu, an Fachhochschulen zu studieren.